Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende – schon wieder! Die Zeit rennt, und doch war in diesem Jahr so viel im Umbruch, dass man sich in der Rückschau nur an den Kopf fassen kann. 2025 verspricht, gerade so weiter zu gehen. Genau der richtige Moment also, um mal einen Ausblick zu wagen: was mag das Jahr 2025 bringen? Ich besitze zwar nicht die Gabe der Prophezeiung, aber so ein paar Prognosen für unsere kollektive Bewusstseinsentwicklung kann man spaßeshalber ja in den Raum werfen, gerade wenn man täglich mit dem Bewusstsein arbeitet – und ich hätte da ein paar, von der Suche nach Purpose und Echtheit bis hin zu unserem Umgang mit technologischem Fortschritt 😉. Was denkst du zu meinen Prognosen? Lass mir gern einen Kommentar da!
Purpose ist der neue Glamour
Die Coaching- und Beratungsszene, die Politik, spirituelle Communities, genauso wie die Social Media-Welt haben eines gemeinsam: vielen Menschen vergeht in all diesen Bereichen die Lust auf künstlichen Glamour, Show und Fake-Welten. Angesichts der vielen Herausforderungen in der Welt sehnen sich viele nach etwas Echtem, etwas von Relevanz und Tiefe. Etwas, das der Community nützt, die Natur schützt, nachhaltig ist oder vielleicht ein konkretes Problem löst, und nicht nur Einzelnen die Taschen vollmacht. Und sie haben ganz sicher keine Lust mehr, von Beratern, sogenannten Experten oder Gurus vera*** zu werden, was ja leider allzu oft Realität war und noch ist.
Und zu dieser Suche nach dem Echten, Nützlichen gehört auch die Suche nach dem eigenen Purpose, der Aufgabe, dem Lebenssinn, dem, was man zu dieser Welt beitragen kann. Ich kenne so viele Menschen in meinem Umfeld, die sich nichts sehnlicher wünschen als ihre Aufgabe zu finden, wirksam sein zu dürfen, da sie spüren, dass nur das wirklich zufrieden macht.
Genau aus diesem Grund habe ich im Advent 2023 den Newsletter-Adventskalender mystische Adventsreise ins Leben gerufen, bei dem es darum geht, die eigenen Stellschrauben für Purpose auf allen 7 Ebenen des Bewusstseins zu identifizieren. Und aus diesem Grund heißt mein neuer Claim auch "Reclaiming Sacred Purpose"! (mehr dazu und zur tieferen Bedeutung von Purpose in meinem Blogartikel Reclaiming Sacred Purpose! Was mein neuer Claim bedeutet). Das wird aber noch nicht alles sein, denn 2025 werde ich noch stärker daran arbeiten, die Angebote zu euch zu bringen, mit denen ihr eurem individuellen Purpose noch näher kommen könnt – natürlich, wie immer, mit der echten und direkten Arbeit mit der eigenen Seele.
Eine neue Akzeptanz für uraltes Wissen
Dieser Punkt geht eigentlich mit dem ersten einher. Wer Tiefe und Purpose sucht, der setzt sich auch eher mit Ideen auseinander, die beides versprechen. Und dazu gehören spirituelle Ansätze ja. Ich denke, dass die Akzeptanz für spirituelle Ansätze, Konzepte und Methoden, für uraltes Wissen auch im kommenden Jahr weiter wachsen wird. Dafür gibt es neben der Suche nach dem eigenen Purpose und der eigenen Wirksamkeit noch eine ganze Reihe von weiteren Gründen:
Einer davon ist sicherlich, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass die Welt "brennt", dass sie machtlos seien angesichts der kollektiven Veränderungen und der Unsicherheit in der Welt, oder dass wichtige Grundlagen wegbrechen, wie zum Beispiel das Gefühl, sich auf Sicherungssysteme, das Gesundheitssystem, das Finanzsystem, auf Politik , den Zusammenhalt in der Gesellschaft, den Frieden in Europa oder das Funktionieren der Wirtschaft verlassen zu können. Wenn Sicherheiten im Außen wegbrechen, führt der Weg früher oder später oft nach Innen - sonst wird es leider oft ungemütlich für uns.
Ich glaube nicht, dass das Zufall ist, sondern dass die Unruhe in der Welt Ausdruck eines Wandels in unserem kollektiven Bewusstsein ist - oder eher der Möglichkeit dazu. Und dass wir in dieser Zeit die Chance haben, Weichen zu stellen für eine Zukunft, wie wir sie uns vorstellen. Dazu gehört auch, dass jeder von uns damit beginnt, auszusortieren, was nicht mehr funktioniert oder nie funktioniert hat. Natürlich nicht über Nacht und nicht nur in 2025, aber das nächste Jahr wird sehr wahrscheinlich ein weiteres Weichen stellendes Tauziehen werden zwischen den verschiedensten Ideen und Glaubenssystemen, sowohl für jeden Einzelnen im eigenen Leben, als auch kollektiv. Ein Tauziehen zwischen Krieg und Frieden, zwischen Kampf und Kooperation, zwischen patriarchischen Strukturen und gleichberechtigtem Miteinander, zwischen Autokratie und Demokratie, rückwärtsgerichteter Angst und visionsstarker Hoffnung, zwischen reinem Ich-Ich-Ich-Denken und Wir-gemeinsam-Handeln.
Ich sehe das als Ausdruck eines massiven kollektiven Bewusstseinswandels, da immer mehr Menschen durch irgendeine Art von spirituellem Erwachen gehen, auch wenn es viele (noch) gar nicht so bezeichnen würden. Oder zumindest offener werden für spirituelle Konzepte, weil die Seele sagt, es ist Zeit. Nicht Zeit für eine neue Religion, das haben wir ja schon alles ausprobiert. Sondern für die Rückverbindung mit unserer spirituellen Natur, ein Erinnern an diese Verbindung, die immer da war, und die kein Dogma, keinen Guru braucht.
Und umgekehrt ist es ja auch irgendwie logisch, dass es unruhig wird in der Welt, wenn immer mehr Menschen sich rückverbinden und einen Bewusstseinswandel durchmachen, weil dann so vieles nicht mehr funktionieren kann: wenn immer mehr Menschen es nicht mehr mit- und ertragen können, was wird dann aus ausbeuterischen Jobs und Unternehmen, seelenunterdrückenden Schulsystemen, umweltzerstörenden Geschäftspraktiken, ineffizienten Gesundheitssystemen, korrupten politischen Systemen, Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten, wohin man schaut?
Apps als Shortcut zur Seele
Am technologischen Fortschritt kommt natürlich kein Bereich vorbei, die spirituelle Self-help oder Wellness-Szene natürlich auch nicht. Zahlreiche Apps und Technologien versprechen Hilfe bei Themen wie Meditation, Stressbewältigung, Selbstfindung oder Achtsamkeit. Im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz und Selbstoptimierung wäre es fast naiv zu denken, dass dieser Trend in 2025 nicht noch weiter wachsen wird. Und wir haben in unserer stressgeplagten Fast-Food-Welt ja auch einen Riesenhunger nach technologischen Quick fixes oder Shortcuts zur Seele. So toll ich die ersten beiden Entwicklungen oben finde, diesen Trend sehe ich eher kritisch:
Erstens ist ein spiritueller Weg eigentlich kein Selbstoptimierungs-Weg. Den Punkt scheinen mir im Eifer des Gefechts viele zu vergessen (mehr dazu in meinem Blogartikel Tappst du auch (noch) in die Optimierungsfalle?). Den Eindruck kann man aber leicht bekommen, wenn man mittels App noch einen weiteren Selbstoptimierungs-Tagespunkt auf die Pflichtliste gesetzt bekommt.
Außerdem können Apps leicht zur Ablenkung werden vom Wesentlichen – und das ist unsere eigene Seele. Wir tun uns schwer damit oder haben verlernt, die eigene Seele als Technologie zu begreifen, als alles, was wir im Prinzip brauchen. Das Wort Seele wird allzu oft mit unterdrückenden Weltreligionen in Verbindung gebracht, die das Konzept ja nun zur Genüge als Machtinstrument missbraucht haben (Fegefeuer und so…). Als aufgeklärter moderner wissenschaftlich orientierter Mensch hat man mit der Seele ja nun schon gar nichts mehr zu tun. Und modernere spirituelle Ansätze werden leider allzu oft eher abwertend mit irgendeiner neuen New Age-Religion gleichgesetzt, während altes Wissen verlorengegangen ist oder einfach nicht mehr weitergegeben wird. Das ist ein verdammt trauriger Zustand der Orientierungslosigkeit, weil wir die Seele – das Wichtigste von allem – schlicht und ergreifend vergessen haben oder als ein Relikt alter, dunklerer Zeiten ansehen. Und dann ersetzt man das eben mit Technologien im Außen.
Das Problem ist: Jede Technologie ist sowieso nur so gut wie sein Nutzer. Das ist für keinen Bereich so wahr wie für die spirituelle Entwicklung. Eine Meditations- oder Achtsamkeits-App kann vielleicht ab und zu mal ein bisschen mehr motivieren, wenn man eine passende App erwischt, aber sie kann dir nicht das meditieren und achtsam sein selbst abnehmen. Was noch schwerwiegender ist: so verkommt Spiritualität wieder zu einem Checklisten-Item, das man am Tag abarbeiten muss, und bei dem man sich dann besser fühlt, weil man ja was „für die Seele“ oder „den Stress“ oder die eigene „Persönlichkeitsentwicklung“ gemacht hat. Hier haben wir dann wieder einfach eines der vielen täglichen Dinge, die erledigt werden müssen in unserem „busy life“. Etwas, das für ein kurzes gutes Gefühl sorgt, so nach dem Motto, „hach ja, das hab ich für heute erledigt“. Als wär es ein Level in einem Computerspiel.
Die App könnte so zum Selbstzweck werden, die uns von uns selbst eher entfernt, statt ein einfaches Hilfsmittel zu bleiben. Denn jede App, jede Technologie im Außen ist halt letztendlich nur das. Allerhöchstens ein Hilfsmittel. Es kann uns nicht abnehmen, die negativen Gefühle zu fühlen, die wir fühlen müssen. Die schwierigen Entscheidungen zu treffen oder die Entwicklungsschritte zu gehen, die wir gehen müssen. Die Erkenntnisse zu haben, die wir haben müssen. Uns mit dem auseinanderzusetzen, was das Leben uns präsentiert, damit wir wachsen. Nach Innen zu horchen, um herauszufinden, was wir wirklich brauchen und was unser Purpose ist.
Daher ist und wird die Technologie der Seele allen Technologien und Apps im Außen immer überlegen bleiben. Daher kann die Verbindung zu unserer Seele nicht ersetzt werden durch irgendwelche Apps. Der Trend dahin – das ist klar – wird 2025 trotzdem sicherlich noch weiter zunehmen.
Du willst 2025 auch deinen Purpose finden?
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