Es ist gar nicht so einfach zu erklären, wie eine typische Trancereise abläuft: Jede Trancereise ist so individuell wie die Menschen, mit denen ich arbeite. Es gibt also kein Schema F. Was man aber definitiv sagen kann: Dein unendliches Bewusstsein zeigt dir immer genau das, was für deine individuelle Situation jetzt relevant ist, auf eine Weise, die für dich richtig ist.
Vor ca. 3 Wochen habe ich eine Trancereise für Kerstin [Name geändert] gemacht, die auch wieder so „anders“ und sehr individuell war. Ich möchte euch heute mitnehmen auf ihre Reise, und dabei vielleicht auch gleich ein paar Mythen und falsche Vorstellungen darüber ausräumen, wie so eine Trancereise abläuft. Vielleicht hast du ja auch den einen oder anderen Mythos geglaubt, der dich vielleicht sogar bislang davon abgehalten hat, selbst eine Trancereise zu machen? Da das sehr schade wäre, soll es jetzt also gleich losgehen mit…
…Mythos 1: Ich muss „etwas sehen können“ bei einer Trancereise
Dass Kerstins Trancereise auf ihre Weise so einzigartig war, lag zum Teil daran, dass Kerstin sehr stark über den Körper sowie ein plötzliches „Wissen“ wahrnimmt und „funktioniert“, weniger über das Visuelle. Das heißt, dass sie zwar durchaus Bildfetzen oder einzelne Bildausschnitte wahrnimmt, diese sich aber nicht automatisch zu einem Film zusammensetzen, der dann vor dem inneren Auge abläuft. In ihrem Fall ist also der Körper ihr dominanter Wahrnehmungskanal, über den ihr erweitertes Bewusstsein mit ihr kommuniziert (wenn du herausfinden möchtest, welcher dein dominanter Wahrnehmungskanal ist, ist mein 0-Euro-„Find your Soul Wisdom“-Minikurs (hier klicken) vielleicht etwas für dich).
Interessanterweise war ihre Intention ebenfalls auf ihren Körper bezogen: Sie wollte herausfinden, warum sie in diesem Leben schon immer ein Thema mit ihrem Körperselbstbild und Gewicht hatte, und ob und ggf. wie sie in diesem Leben ihr Optimalgewicht und eine liebevollere Körperselbstwahrnehmung erreichen könne. Das hatten wir bereits in einem ausführlichen Vorgespräch einige Tage vor der Trancereise gemeinsam herausgearbeitet. Kerstin hatte außerdem als Vorbereitung eine Liste an Fragen zu diesem und auch anderen Themen erstellt, zu denen sie die Perspektive ihres erweiterten Bewusstseins hereinholen wollte.
Kerstin war aufgeregt vor ihrer Reise – ganz normal, versicherte ich ihr. Und meiner Meinung auch ein Zeichen dafür, dass wir mit dem nötigen Respekt an die Sache herangehen, und mit der nötigen Achtung vor der Kraft und Intelligenz von etwas, das größer ist als wir – unser erweitertes Bewusstsein, unsere Seele, Spirit. Doch zu Beginn lassen wir uns viel Zeit, um die Verbindung herzustellen zum Herzen und damit auch unserem erweiterten Bewusstsein.
Mythos 2: Ich muss bei einer Trancereise zu 100 % die Kontrolle abgeben
Wir machten ein kleines Ritual, um die Intention noch einmal ganz klar in die Reise hineinzugeben, den Verstand mit Herzschlag und Atmung auszurichten, den Vagusnerv zu aktivieren, ein Sicherheitsgefühl herzustellen, und so Entspannung zuzulassen – Voraussetzung dafür, dass wir Spirit, unser Herzbewusstsein machen lassen, statt alles kontrollieren zu wollen. Das fällt den meisten von uns schwer.
Es ist aber – entgegen der Befürchtung vieler meiner Klienten – auch gar nicht nötig, die Kontrolle immer und zu 100 % der Zeit komplett abzugeben. Wir haben auf so einer Reise viel Zeit, die Informationen zu bekommen, die wir brauchen, und es ist ganz normal, dass zwischendurch immer mal wieder das Ego kurz die Augen aufmacht und „Ich bin noch da! Ich passe auf!“ dazwischenruft. Das äußert sich dann gerne mal in so gedanklichen Kommentaren des Egos, die das Wahrgenommene bewerten möchten, z.B. „Wo kommt denn der Gedanke jetzt her?“ „Hab ich mir das jetzt gerade nur ausgedacht?“, „Das kann doch gar nicht sein!“ oder auch einfach nur „Whoa, krass, das hätte ich nicht gedacht!“
Mythos 3: Mein Verstand muss (sofort) alles verstehen, was ich da wahrnehme
Kerstin jedenfalls nahm erstmal Kälte wahr. Es war eine eher nicht so angenehme Kälte, ihr kam das Wort „Eis“. Im nächsten Moment sah sie Totenköpfe auf Holzpfählen, die an ihr vorüberzogen. Dann kamen Körperwahrnehmungen, die sich durch die ganze Sitzung ziehen sollten. Ein Gefühl, als würde sich der Hals zuziehen, das Atmen wurde schwer. Ein bedrohliches Gefühl, als würde Lava von unten an ihrem Körper „hochklettern“ und sie nach und nach lähmen. Es gab auch ein Licht, dem sie gern gefolgt wäre, aber sie konnte nicht, da sie wie festzustecken schien in der „Lava“, in dieser Hülle. Da war auch Schmerz, etwas Dunkles, Bedrohliches.
In einer nächsten Szene befand sie sich in Marrakesch, auf einem Markt. Sie sah einen älteren Mann und einen Jungen, immer nur Bildfetzen, bevor das Bewusstsein wieder weitergaloppieren wollte. Auch hier war Bedrohliches, aber auch ein Licht über ihr, das nicht greifbar war, dem sie gern gefolgt wäre, aber nicht wusste, wie. Sie bekam den Satz „es [das Licht] holt mich hier raus“, doch im nächsten Moment nahm das Gefühl der Bedrohung überhand: „Lauf, lauf weg!“ hörte sie. „Wovor?“, fragte ich. Vor sich selbst solle sie weglaufen, kam die Antwort, „weil ich gefährlich bin.“
In der nächsten Szene sah sie einen Mann in schwarzem Umhang mit langen schwarzen Haaren, der etwas Bedrohliches, Böses ausstrahlte, seine „Macht missbrauche“. Sie bekam als Rahmendaten das 16. Jahrhundert, Europa. Der Mann wirkte wie ein Hexer o.ä.. Es gab etwas Verwirrung, ob sie selbst der gefährliche Mann war oder nicht. Kerstins Wahrnehmung wurde immer deutlicher, bis sich herausstellte, dass sie nicht der Mann war, sondern eine Frau, die ebenfalls in der Szene anwesend war: sie sei gefährlich, aber der Mann sei auch gefährlich, kam als Information herein. Es brauchte etwas Zeit, bis Kerstins Bewusstsein bereit war, ihr zu zeigen, was passiert war, der Widerstand war deutlich spürbar.
Denn die Szene endete traumatisch: der Mann ermordete sie rituell mit einem Pflock durch das Herz. „Mir war gesagt worden, dass ich gefährlich sei.“ Die Szene mit dem Pflock hatte etwas „Austreibendes“ und es waren auch noch weitere Personen mit Mützen oder Kappen anwesend, die den Mann im dunklen Umhang bei seinem düsteren Ritual unterstützten. Offenbar war sie für eine Hexe gehalten worden. Sie hatte offenbar Menschen heilen können, war eine Heilerin gewesen. Doch weil sie eine Frau war, „sei ihr das nicht zugestanden“.
Es folgten noch weitere Szenen, und viele Körperwahrnehmungen, die alle ihre Berechtigung haben, auch wenn wir nicht sofort verstehen (können!), was sie im Zusammenhang mit Kerstins Zielen bedeuten. Das ist auch nicht immer wichtig, und oft sogar hinderlich. Manchmal geht es eher um das Grundgefühl, viele verändernde Impulse kommen in so einer Sitzung schon herein, bevor unser Verstand überhaupt realisiert hat, dass hier überhaupt etwas passiert. Das ist das Geniale daran, wenn wir es schaffen, die Kontrolle ein Stück weit dem – viel effizienteren - erweiterten Bewusstsein zu überlassen. Meist kommt gegen Ende der Sitzung auch noch mehr Klarheit herein: Denn dann beginnen wir damit, uns direkt mit dem erweiterten Bewusstsein zu unterhalten.
Mythos 4: Die Trancereise darf auf keinen Fall unterbrochen oder „gestört“ werden
Kerstin bekam jedenfalls zwischendurch Rückenschmerzen und musste die Reise kurz unterbrechen, um vom Sofa zum Bett zu wechseln und eine angenehmere Position für ihren Rücken zu finden. Auch das ist in der Praxis tatsächlich kein Problem: die Reise wird dadurch nicht „gestört“, sondern „Störungen von außen“, z.B. auch bestimmte Geräusche, gehören einfach dazu, sind manchmal sogar notwendige Bestandteile der Reise. Auch ein Toilettengang ist beispielsweise überhaupt kein Problem. Das erweitere Bewusstsein kann genau dort weitermachen, wo es vorher unterbrochen hat. So auch in diesem Fall.
Nachdem sie eine entspanntere Position eingenommen hatte, war Kerstins erweitertes Bewusstsein plötzlich einfach „da“. Kerstin war in einem tieferen Trancezustand als vorher, als sei die Unterbrechung notwendig gewesen, um kurz noch den letzten Rest Kontrolle loslassen zu können, der die Verbindung vielleicht erschwert hätte. Kerstin begann, zum Teil von sich in der dritten Person zu sprechen, als ich ihr erweitertes Bewusstsein die von ihr vorbereiteten Fragen stellte. Das ist ein nicht unbedingt notwendiges, aber untrügliches Zeichen dafür, dass das erweiterte Bewusstsein „übernommen“ hat.
Ihr erweitertes Bewusstsein brachte wie erwartet noch einmal mehr Klarheit. Nicht nur über die Antworten, auch über ihre Körperempfindungen wurde deutlich, dass das Thema Gewicht wie ein Schutzpanzer für sie wirkt(e), um ihre weibliche Urkraft, ihre Heilkraft und Power nicht zuzulassen – letztlich, um nicht wieder „gepfählt“ zu werden – oder sonst irgendwie verfolgt. Es hatte sich so in ihr Bewusstsein gebrannt, dass sie (= ihre weibliche Power) gefährlich sei, dass ihr Körper sie vor dieser Power „schützen“ wollte. Doch es sollte in diesem Leben für sie darum gehen, wieder zu dieser weiblichen Ur-Kraft zurückzufinden, ihre Power anzunehmen und ihren Weg als Heilerin zu gehen.
Den Rest der Zeit konnten wir nutzen, um für sie deutlich fühlbare Heilimpulse zu setzen, und sie noch stärker mit ihrer Seele und ihrer Aufgabe in diesem Leben zu verbinden, bzw. ganz klar die nächsten Schritte für sie zu definieren.
Mythos 5: Mein Bewusstsein hat sich überhaupt nicht verändert während der Trancereise
Kerstin war völlig perplex, als sie nach der Sitzung auf die Uhr schaute, und realisierte, dass seit Beginn ca. 3,5 Stunden vergangen waren. Für sie war die Zeit verflogen. Veränderungen in der Wahrnehmung von Zeit sind ein typisches Zeichen dafür, dass sich dein Bewusstsein geweitet hat während der Trancereise. Sie fühlte sich außerdem, als sei sie einen Marathon gelaufen, obwohl sie doch „gar nichts gemacht habe“, und ich riet ihr, nicht zu schnell aufzustehen. Oft wird dem Reisenden sonst nämlich schwindelig oder komisch, man fühlt sich dann erstmal nicht wirklich „geerdet“. Alles Zeichen für einen veränderten Bewusstseinszustand. Auch hinterher, wenn sich Kerstin die Reise noch einmal anhört, wird sie vieles „wie zum ersten Mal“ hören, obwohl sie nach der Reise das Gefühl hatte, sich an alles perfekt erinnern zu können.
Mythos 6: Nach einer Trancereise fühle ich mich immer (sofort) gut
Eine Trancereise dieser Tiefe verändert immer etwas, selbst wenn es uns erst viel später bewusst wird. Kerstin hatte in der ersten Nacht nach der Trancereise tatsächlich körperliche Schmerzen, die sie über Nacht wachhielten. Es war nicht angenehm, aber instinktiv wusste sie, dass die Schmerzen mit der Sitzung zu tun hatten und nichts Bedrohliches oder Beängstigendes waren. Am nächsten Morgen ging es ihr entsprechend etwas besser. Einige Tage später bekam ich eine bewegende Nachricht von ihr, dass sie zum ersten Mal, ohne über ihr Gewicht nachzudenken, einen Berg hinaufgelaufen und aus irgendeinem Grund überhaupt nicht aus der Puste gekommen war. Sie habe sich sogar zum ersten Mal seit langer, langer Zeit nicht durch ihr Gewicht „beschwert“ gefühlt, sondern leicht, unbeschwert und frei.
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